Donnerstag, 28. November 2019
Nach einer angenehm warmen und ruhigen Nacht in Diamond Harbour ging es nach dem Frühstück zum Coastal Cliff Walk. Der Weg führte uns auf schmalsten Pfaden unter Kiefern erst an der Küste entlang, dann haben wir uns über Land durchgeschlagen und am Ende ging es nochmal am Wasser entlang. Es war eine ganz tolle Runde, sehr abwechslungsreich, viel Natur, viele blühenden Blumen und Sträucher. Und das Ganze mal nicht auf perfektem Wege, sondern eher naturbelassen und niemand außer uns und einem Jogger.
Es war aber auch schon ganz schön heiß, heute hatten wir 29°C Grad im Schatten.







Dann ging es nach Port Levy und weiter wollten wir zur Pigeon Bay. An der schmalen Gravelroad stand "narrow road, not suitable for Campervans". Na toll, zurück und 77 statt 16km? Nun, unsere Schnecke ist ja nicht breit, aber es war ja auch eine steile Schotterstraße... Wir sind dann in das Dorf gefahren und haben uns von den Einheimischen beraten lassen. "How brave are you?" Aber sie meinten, es sollte wohl gehen. Also los. Letztendlich hat alles gut geklappt, auch mit dem Traktor vor uns, der den Rand der von der Breite her einspurigen Straße gemäht hat und hinter dem wir einige Aussichtsstopps eingelegt haben, weil wir ihn nicht überholen konnten.


Erzwungener Aussichtsstopp. Es gibt Schlimmeres :-)

Später ging es weiter nach Akaroa, wo wir vom Bootsanleger endlich ins Wasser sprangen. Das war schon erstaunlich warm, ich vermute so 18, 19 Grad.
Morgen soll es wieder was kühler werden um die 20 Grad. Aber heute war wohl schon ein Vorgeschmack auf Sydney.


Blick auf den Akaroa Harbour




Mittwoch, 27. November 2019
Die Nacht am Waimakariri River war super schön und ruhig. Auch die Sterne haben sich wunderbar präsentiert, nachdem sich die letzten Wolken nach der astrologischen Dämmerung verzogen hatten. Da konnte ich es nicht lassen, wieder ein paar Sternenfotos zu schießen - in der Hoffnung es diesmal schärfer hinzubekommen. Bin soweit zufrieden :-)



Nach dem üblichen Müsli-Frühstück sind wir weiter Richtung Arthur’s Pass gefahren. Die Strecke ist wunderschön entlang weiter Täler und immer wieder gesäumt mit gelben Ginsterbüschen.



Im Arthur’s Pass Village angekommen hat uns der Nieselregen empfangen. Da wir und insbesondere Oda der Wasserfälle noch nicht überdrüssig geworden sind, haben wir mit Regenkleidung gewappnet den Spaziergang zum Devil's Punch Bowl unternommen. Durch den östlich des Alpenkamms typischen neuseeländischen Buchenwald sind wir mit Hilfe ein paar Stufen am 131m hohen Wasserfall angekommen. Der Wind hat den peitschenden Wasseevorhang schön in die Breite gezogen.



Beim Abstieg ist uns dann ein zutraulicher Robin begegnet. Der süße Piepmatz hat dem Spaziergang die Krone aufgesetzt.



Zufrieden und nach einem Flat White, Chai Latte und genialem glutenfreien Macadamia-Karamel-Kuchen im nahegelegenen Café haben wir uns für die Rückfahrt entschieden. Bei dem Wetter hätte sich die Weiterfahrt über den nahegelegenen Arthur's Pass nicht gelohnt. Also zurück Richtung Osten und Sonne :-)

Auf dem Rückweg haben wir einen Abstecher zum Bridge Hill im Craigieburn Forest gemacht. Nach einer Fahrt über Schotterstraße und versperrter Schranke war es noch ein einsamer kurzer Spaziergang zu einem tollen Aussichtspunkt. Hier haben wir einen wunderbaren Blick auf die bunten Berge, Castle Hill und die Täler gehabt. Odas neuer Geheimtipp für Neuseelandreisende *g*



Einen letzten Blick auf die Schönheiten hier haben wir nach einem Mittagessen an dem Cave Stream Parkplatz genossen.

Dann ging es ab zu unserer letzten Station auf die Halbinsel bei Christchurch: Banks Peninsula. Auf dem Weg haben wir unsere Vorräte noch aufgefüllt. Im Supermarkt hat uns übrigens ein Christmas-Special angelacht: frische leckere neuseeländische Erdbeeren. Verkehrte Welt. Wir haben jedenfalls noch keine vorweihnachtlichen Gefühle.





Dienstag, 26. November 2019
Nach ergiebigem Ausschlafen ging es heute Mittag kurz über die Brücke zur 4h-Wanderung entlang der Rakaia Schlucht. So richtig Lust hatten wir heute zwar nicht auf das teilweise steile Auf und Ab, aber die tollen Aussichten auf die Schlucht haben definitiv entschädigt.



Entlang des ganzen Weges haben Holunder und Ginster geblüht, und die vielen Vögel haben uns auch wieder sehr begeistert, allen voran Tui, Bellbird und Greywarbler. Zumal wir die letzten beiden auch mehrfach gesehen haben und nicht nur gehört, was oft der Fall ist.

Anschließend ging es Richtung Arthur's Pass, da ich mir das noch gewünscht hatte. Die Fahrt von Osten über den Porters Pass hier ins Hochtal war echt mega schön, wir sind sehr begeistert. Am Castle Hill haben wir die schönen und riesigen Steinformationen bewundert. Ich mag es ja immer, wenn man sich als Mensch klein gegenüber der Natur fühlt.



Und nun stehen wir auf einem schönen freien Campingplatz am Waimakiriri River.



Übrigens ist es hier seit der Nacht am Mount Cook, also schon seit ein paar Tagen, richtig warm. Tagsüber ist fast immer T-Shirt und kurze Hose angesagt. Von der Temperatur her definitv immer, wenn nur der Wind nicht wäre...




Geschrieben am 25.11. abends, aber kein Netz...

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Nachdem wir es vorgestern Morgen gemütlich hatten angehen lassen, haben wir uns mit unserem Mittags-Sushi mitten ins riesige Lupinenfeld gesetzt. Diese so toll blühenden Blumen haben es uns echt angetan.



Dann ging es weiter gen Nord-Osten, hatten wir uns morgens spontan überlegt, die nächsten zwei Tage den Mount Somers Track zu laufen. Auf dem Weg gab es mal wieder ein tolles Beispiel für den Einfallsreichtum der Kiwis, wie man die Touristen denn zum Anhalten (und Kaffee konsumieren) bekommt: Man präsentiert seine gesammelten amerikanischen Western-Vintage-Blech-Objekte (in vier entsprechenden "Hütten" und davor und drumherum) und so haben wir hier in nostalgischer Atmosphäre also Kaffee und Chai Latte getrunken.



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Gestern Mittag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein los mit dem Trampen ( neuseeländisch für etwas anspruchvolleres Wandern), Schlafsäcke, Kocher und Essen im Gepäck. Der Weg führte uns die ersten Stunden sehr schön, aber auch sehr anspruchvoll entlang am Fluss mit viel steilem Auf und Ab, bis wir zur Pinnacle Hut kamen, wo wir unser Wasser auffüllten.




Basaltsäulen am Mt. Somers, beliebtes Klettergebiet

Dabei zog es sich innerhalb weniger Minuten plötzlich total zu und wir setzten unseren Weg in den Wolken fort. Zum Glück war der Weg jetzt leichter, nur hatten wir leider keinerlei Aussicht. Später ging es sehr atmosphärisch und mysteriös durch eine Schlucht.



Ein spontanes Bad im Bergbach musste sein (obwohl ich davor und danach Handschuhe trug gegen den Wind) und dann waren wir endlich an unserer Hütte (Woolshed Hut). Da nur noch ein weiteres Paar mit uns dort übernachtet hat, waren der Abend und die Nacht ziemlich ruhig.

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Heute morgen war wieder strahlender Sonnenschein und die Tour ging weiter. Anfangs wieder recht steil und anstrengend entlang einer tiefen Schlucht wurden wir mit weitem Blick bis zu den Alpen belohnt.





Später ging es eine Weile durch Grasland, durchsetzt mit niedrigen Büschen. Es zogen ein paar Wolken auf, die uns aber wenig gestört haben. Immer wieder hatten wir schöne Blicke in die weite Umgebung, die sich mit der Zeit von Bergblick in Ebenenblick veränderten. An der nun kommenden Dayshelter haben wir uns ein Süppchen gekocht und sind gestärkt nun vorwiegend durch Wald langsam aber stetig Richtung Auto.



Glücklich sind wir dort bei wieder strahlender Sonne angekommen, die zahlreichen Sandflys haben unsere Abfahrt zum Campingplatz aber beschleunigt.

Auf unserer Tour haben wir nun auch einen Tomtit gesehen, den nächsten endemischen Vogel, der für Catsch aussieht, wie ein kleiner Pinguin. Auch fanden wir es überraschend, auf 1000m so viele Paradise Shellducks (recht große Enten) zu sehen. Ansonsten haben wir neben Amseln und Finken auch wieder viele Bellbirds und Greywarbler gehört.

P.S.: Wir sind gefragt worden, was denn "Dumpen" sei (letzter Eintrag). Das ist unser Wort für den Besuch einer "Dump-Station", wo man sein Abwasser leeren und Frischwasser nachfüllen kann. Diese gibt es in vielen Orten und sind kostenlos nutzbar.