Geschrieben am 25.11. abends, aber kein Netz...

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Nachdem wir es vorgestern Morgen gemütlich hatten angehen lassen, haben wir uns mit unserem Mittags-Sushi mitten ins riesige Lupinenfeld gesetzt. Diese so toll blühenden Blumen haben es uns echt angetan.



Dann ging es weiter gen Nord-Osten, hatten wir uns morgens spontan überlegt, die nächsten zwei Tage den Mount Somers Track zu laufen. Auf dem Weg gab es mal wieder ein tolles Beispiel für den Einfallsreichtum der Kiwis, wie man die Touristen denn zum Anhalten (und Kaffee konsumieren) bekommt: Man präsentiert seine gesammelten amerikanischen Western-Vintage-Blech-Objekte (in vier entsprechenden "Hütten" und davor und drumherum) und so haben wir hier in nostalgischer Atmosphäre also Kaffee und Chai Latte getrunken.



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Gestern Mittag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein los mit dem Trampen ( neuseeländisch für etwas anspruchvolleres Wandern), Schlafsäcke, Kocher und Essen im Gepäck. Der Weg führte uns die ersten Stunden sehr schön, aber auch sehr anspruchvoll entlang am Fluss mit viel steilem Auf und Ab, bis wir zur Pinnacle Hut kamen, wo wir unser Wasser auffüllten.




Basaltsäulen am Mt. Somers, beliebtes Klettergebiet

Dabei zog es sich innerhalb weniger Minuten plötzlich total zu und wir setzten unseren Weg in den Wolken fort. Zum Glück war der Weg jetzt leichter, nur hatten wir leider keinerlei Aussicht. Später ging es sehr atmosphärisch und mysteriös durch eine Schlucht.



Ein spontanes Bad im Bergbach musste sein (obwohl ich davor und danach Handschuhe trug gegen den Wind) und dann waren wir endlich an unserer Hütte (Woolshed Hut). Da nur noch ein weiteres Paar mit uns dort übernachtet hat, waren der Abend und die Nacht ziemlich ruhig.

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Heute morgen war wieder strahlender Sonnenschein und die Tour ging weiter. Anfangs wieder recht steil und anstrengend entlang einer tiefen Schlucht wurden wir mit weitem Blick bis zu den Alpen belohnt.





Später ging es eine Weile durch Grasland, durchsetzt mit niedrigen Büschen. Es zogen ein paar Wolken auf, die uns aber wenig gestört haben. Immer wieder hatten wir schöne Blicke in die weite Umgebung, die sich mit der Zeit von Bergblick in Ebenenblick veränderten. An der nun kommenden Dayshelter haben wir uns ein Süppchen gekocht und sind gestärkt nun vorwiegend durch Wald langsam aber stetig Richtung Auto.



Glücklich sind wir dort bei wieder strahlender Sonne angekommen, die zahlreichen Sandflys haben unsere Abfahrt zum Campingplatz aber beschleunigt.

Auf unserer Tour haben wir nun auch einen Tomtit gesehen, den nächsten endemischen Vogel, der für Catsch aussieht, wie ein kleiner Pinguin. Auch fanden wir es überraschend, auf 1000m so viele Paradise Shellducks (recht große Enten) zu sehen. Ansonsten haben wir neben Amseln und Finken auch wieder viele Bellbirds und Greywarbler gehört.

P.S.: Wir sind gefragt worden, was denn "Dumpen" sei (letzter Eintrag). Das ist unser Wort für den Besuch einer "Dump-Station", wo man sein Abwasser leeren und Frischwasser nachfüllen kann. Diese gibt es in vielen Orten und sind kostenlos nutzbar.