Sonntag, 17. November 2019
Da wir auf einem Rastplatz ohne Toilette genächtigt hatten, ging es heute morgen ohne Frühstück los, eine dieser aufsuchen, um uns anschließend einen tollen Frühstücksplatz zu suchen. Und den haben wir in der Nähe von Brighton auch gefunden :-)



Das schöne Wetter hat uns dazu verleitet, ein wenig gemütlicher zu machen. Nach einem Strandspaziergang und Yoga ging es nach Dunedin ins beheizte Meerwasser-Schwimmbad von St. Clair, wo wir nach unseren Bahnen den Surfern im echten Meer zugeschaut haben.

Weiter ging es Richtung Osten auf die Otago Peninsula. Die High Cliff Road (Grüße an kuena) macht ihrem Namen alle Ehre, sehr zu meiner Freude, weniger zu Catschens, die auch noch gefahren ist. Wir sind noch gute eineinhalb Stunden durch Wiesen und Weiden mit Blick aufs Meer spazieren gegangen; viele Schafe, ein Seelöwe, viel blühender Ginster und Lupinen, Klettenlabkraut, Vogelmiere...



Jetzt stehen wir auf einen riesen freien Campingplatz und sind (aktuell noch?) völlig alleine. Nur die hunderte Vögel um uns herum machen richtig "Krach" :-)




Samstag, 16. November 2019
Heute morgen waren wir früh wach und wurden mit einem schönen publikumfreien Purakaunui-Wasserfall belohnt.



Anschließend ging es weiter zu Jack's Blowhole. Leider war gerade mal kein Wind und auch keine high tide, daher gab es kein blow. In das beindruckend steile "Schluchtenloch" abseits des Meeres klatschen sonst durch einen 200m langen Tunnel dröhnend die Wellen herein. Der Spaziergang dorthin war jedoch hübsch mit Aussichten auf die teils steile Felsküste. Zurück am Auto konnten wir noch drei Seelöwen beobachten. Einer hat sogar eine Rundtour mit einer kurzen Rast über den Rasen beim Parkplatz gemacht :‐)

Kurz vor dem Nugget Point hatte unser rechter Scheibenwischer leider keine Lust mehr und lag wie ein gebrochenes Gliedmaß erschöpft still auf der Scheibe. Daher mussten wir die Verleihfirma kontaktieren. Toll war, dass tatsächlich ein Mechaniker eine Stunde später den Weg zu uns gefunden hat. Allerdings sollten wir erst in seine Werkstatt fahren, wo Dave festgestellt hat, dass er kein Ersatzteil hat. Da morgen Sonntag ist, wird uns erst am Montag bei Toyota in Dunedin geholfen (hoffentlich). Einen workaround hat er uns mit Silikon gespritzt. Wir haben schon gelernt: Silikon hilft immer *g*

Zurück zum Nugget point und vorbei an Seebären haben wir die tollen Nugget‐Felsen im Wasser hinter dem Leuchtturm betrachtet. Ein springender Delfin hat die Sicht abgerundet.



Direkt unterhalb des Nugget points liegt die Roaring Bay. Hier hatten wir großes Glück und haben neben Seebären fünf Gelbaugenpinguine beobachten dürfen, wie sie aus dem Wasser sprangen, sich trocken gestanden haben und sehr schnell zu ihren Nestern gewatschelt sind.


Meine Kamera schafft leider keine Pinguin-Distanz (>50m).
Über unser Fernglas sind wir sehr glücklich!

Was für ein Tag: Seelöwen, Delfin, Seebären und Pinguine :-)




Samstag, 16. November 2019
Wir schreiben Freitag, den 15. November 2019 und haben gerade mal wieder keinen Empfang. Trotzdem möchte ich unsere Erlebnisse heute niederschreiben - ein Tag, welcher für mich den bisherigen Höhepunkt des Neuseeland-Abenteuers darstellt *g*
Heute morgen kam ich nicht richtig aus den Federn und die Sonne kam auch nicht richtig raus, um mich zu locken. Aber nach einer Dusche, dem üblichen Müsli-Frühstück und einem warmen Tee wurde der Motor schon etwas warm. Zuerst sind wir um die Ecke zu einem versteinerte Wald an der Küste gelaufen (hier hatten wir gestern auch auf die Pinguine gewartet). War schon irgendwie krass auf 170 Mio alten versteinerten Baumstümpfen und -stämmen während der low tide zu balancieren.



Jetzt war ich richtig wach. Wir sind auf die andere Seite zur Porpoise-Bay gelaufen, mit riesigem Sandstrand und herausspickender Sonne. Unsere Hoffnungen wurden erfüllt: andere Beobachter haben uns bestätigt, einige kleine Delphine gesehen zu haben. Und tatsächlich waren überall kleine Finnen zu sehen. Hier in der Bucht werden Jahr für Jahr kleine Hector-Delphine groß gezogen. Aktuell sollen es 20 Babys sein. Wir hatten unseren Spaß, den kleinen beim Springen und Tauchen üben, zuzusehen. Und die Kleinen selbst schienen höllischen Spaß zu haben, auf oder durch die Wellen zu surfen.



Auf unserem weiteren Weg, haben wir mal wieder Halt bei einem Wasserfall gemacht: die McLean Falls haben mich echt beeindruckt. Das Wasser kommt kaskadenartig irgendwie geometrisch steil herunter.



Oda wollte anschließend ihren Flat White-Durst stillen und da haben wir bei der Lost Gypsie Galerie halt gemacht und die warmen Getränke in einer abgefahren künstlerischen Umgebung genossen. Es war unglaublich hier. An jeder Ecke klebt, hängt oder steht - liebevoll erstellt - witzige oder auf den ersten Blick obskure Objekte. Wir haben uns direkt wohl gefühlt. Überall kann uns darf man etwas tun: an Kurbeln drehen, Knöpfe drücken, Gummistiefel-Golf spielen oder sinnlos radeln. Der Künstler ist super kreativ, mechanisch und elektronisch versiert - sehr lohnenswert, hier einen Abstecher zu machen und wichtig: Zeit mitbringen :-)



Unser heutiges Ziel war schließlich Purakaunui Bay. Hier liegt ein Campingplatz mit schwierigen Bodenverhältnissen, aber unglaubliche Sicht auf die Bucht mit tollem Sandstrand. Ein kleiner Spaziergang führte uns an der Bucht entlang. Der Sand geht in wundervolle vulkanische Felsformationen über. Wir haben uns gefragt, ob sich hier wohl Pinguine den Weg durch das Gras dahinter bahnen oder ob Robben hier ruhen und das Gras platt liegen. Auf dem Rückweg lag die Lösung. Wir wurden plötzlich von einem vermutlich jüngeren Seelöwen-Bullen angefaucht bzw. laut ermahnt bzw. mega erschreckt. Dieser hatte es sich direkt am Rand im Gras gemütlich gemacht und wir hatten ihn übersehen. Wow, was für ein Tag. Jetzt erstmal ein Wein mit Caramilk-Schokolade :-)