Dienstag, 26. November 2019
Nach ergiebigem Ausschlafen ging es heute Mittag kurz über die Brücke zur 4h-Wanderung entlang der Rakaia Schlucht. So richtig Lust hatten wir heute zwar nicht auf das teilweise steile Auf und Ab, aber die tollen Aussichten auf die Schlucht haben definitiv entschädigt.



Entlang des ganzen Weges haben Holunder und Ginster geblüht, und die vielen Vögel haben uns auch wieder sehr begeistert, allen voran Tui, Bellbird und Greywarbler. Zumal wir die letzten beiden auch mehrfach gesehen haben und nicht nur gehört, was oft der Fall ist.

Anschließend ging es Richtung Arthur's Pass, da ich mir das noch gewünscht hatte. Die Fahrt von Osten über den Porters Pass hier ins Hochtal war echt mega schön, wir sind sehr begeistert. Am Castle Hill haben wir die schönen und riesigen Steinformationen bewundert. Ich mag es ja immer, wenn man sich als Mensch klein gegenüber der Natur fühlt.



Und nun stehen wir auf einem schönen freien Campingplatz am Waimakiriri River.



Übrigens ist es hier seit der Nacht am Mount Cook, also schon seit ein paar Tagen, richtig warm. Tagsüber ist fast immer T-Shirt und kurze Hose angesagt. Von der Temperatur her definitv immer, wenn nur der Wind nicht wäre...




Geschrieben am 25.11. abends, aber kein Netz...

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Nachdem wir es vorgestern Morgen gemütlich hatten angehen lassen, haben wir uns mit unserem Mittags-Sushi mitten ins riesige Lupinenfeld gesetzt. Diese so toll blühenden Blumen haben es uns echt angetan.



Dann ging es weiter gen Nord-Osten, hatten wir uns morgens spontan überlegt, die nächsten zwei Tage den Mount Somers Track zu laufen. Auf dem Weg gab es mal wieder ein tolles Beispiel für den Einfallsreichtum der Kiwis, wie man die Touristen denn zum Anhalten (und Kaffee konsumieren) bekommt: Man präsentiert seine gesammelten amerikanischen Western-Vintage-Blech-Objekte (in vier entsprechenden "Hütten" und davor und drumherum) und so haben wir hier in nostalgischer Atmosphäre also Kaffee und Chai Latte getrunken.



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Gestern Mittag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein los mit dem Trampen ( neuseeländisch für etwas anspruchvolleres Wandern), Schlafsäcke, Kocher und Essen im Gepäck. Der Weg führte uns die ersten Stunden sehr schön, aber auch sehr anspruchvoll entlang am Fluss mit viel steilem Auf und Ab, bis wir zur Pinnacle Hut kamen, wo wir unser Wasser auffüllten.




Basaltsäulen am Mt. Somers, beliebtes Klettergebiet

Dabei zog es sich innerhalb weniger Minuten plötzlich total zu und wir setzten unseren Weg in den Wolken fort. Zum Glück war der Weg jetzt leichter, nur hatten wir leider keinerlei Aussicht. Später ging es sehr atmosphärisch und mysteriös durch eine Schlucht.



Ein spontanes Bad im Bergbach musste sein (obwohl ich davor und danach Handschuhe trug gegen den Wind) und dann waren wir endlich an unserer Hütte (Woolshed Hut). Da nur noch ein weiteres Paar mit uns dort übernachtet hat, waren der Abend und die Nacht ziemlich ruhig.

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Heute morgen war wieder strahlender Sonnenschein und die Tour ging weiter. Anfangs wieder recht steil und anstrengend entlang einer tiefen Schlucht wurden wir mit weitem Blick bis zu den Alpen belohnt.





Später ging es eine Weile durch Grasland, durchsetzt mit niedrigen Büschen. Es zogen ein paar Wolken auf, die uns aber wenig gestört haben. Immer wieder hatten wir schöne Blicke in die weite Umgebung, die sich mit der Zeit von Bergblick in Ebenenblick veränderten. An der nun kommenden Dayshelter haben wir uns ein Süppchen gekocht und sind gestärkt nun vorwiegend durch Wald langsam aber stetig Richtung Auto.



Glücklich sind wir dort bei wieder strahlender Sonne angekommen, die zahlreichen Sandflys haben unsere Abfahrt zum Campingplatz aber beschleunigt.

Auf unserer Tour haben wir nun auch einen Tomtit gesehen, den nächsten endemischen Vogel, der für Catsch aussieht, wie ein kleiner Pinguin. Auch fanden wir es überraschend, auf 1000m so viele Paradise Shellducks (recht große Enten) zu sehen. Ansonsten haben wir neben Amseln und Finken auch wieder viele Bellbirds und Greywarbler gehört.

P.S.: Wir sind gefragt worden, was denn "Dumpen" sei (letzter Eintrag). Das ist unser Wort für den Besuch einer "Dump-Station", wo man sein Abwasser leeren und Frischwasser nachfüllen kann. Diese gibt es in vielen Orten und sind kostenlos nutzbar.




Samstag, 23. November 2019
22.11.19:
9:21 Uhr Abmarsch zum Hooker Lake
10:37 Uhr Ankunft am See, Pause und Fotosession vom Berg



12:21 Uhr Rückkehr und Mittagssnack, anschließend kurzer Powernap
13:53 Uhr Abfahrt Richtung Mount Cook Village
14:00 Uhr Duschen
14:25 Uhr Fahrt Richtung Lake Tekapo mit diversen Zwischenstopps am Pukaki See



16:16 Uhr Dumpen in Tekapo, Sicht auf die ersten Lupinen-Felder
16:30 Uhr Picknick mit Indischem Curry (aufgewärmt) und erste Lupinen-Fotos



17:23 Uhr Tanken und Schokolade kaufen
17:46 Uhr Church of Good Shepherd mit tausenden asiatischen Touristen. Schock



18:56 Uhr Ankunft Freedom Camping
19:15 Uhr Reste aufessen
21:15 Uhr Der Versuch, früher zu schlafen

23.11.19
2:40 Uhr Der Wecker klingelt schon wieder mitten in der Nacht
Fotos vom Sternenhimmel mit Portable Toilet als Tisch inklusive Objektbeleuchtung



3:45 Uhr wieder im Bett
Ausschlafen und von der Hitze geweckt




Donnerstag, 21. November 2019
"Um 1.30 Uhr klingelt der Wecker. Ganz schön früh. Alles anziehen, was geht. Es ist ziemlich kalt. Draußen warten die Sterne auf uns :‐) Die Milchstraße ist auch zu sehen. Wir wandern auf den nahe gelegenen Aussichtspunkt und ich versuche mich in der Astrofotografie. Dank einer sehr fähigen und zudem reizenden Assistentin bin ich nach ein paar Versuchen auf unebenem Boden vor unspektakulärem Vordergrund erstmal ganz zufrieden.



Das Einschlafen dauert. Die Gedanken bei dem schönen nächtlichen Abenteuer."

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Wieder mal waren wir froh über unsere Daunenschlafsäcke. Den großen freedom Campingplatz haben wir morgens dann zügig verlassen, um dann ein paar Kilometer weiter gemütlich mit einem schönen Ausblick auf den Pukaki-See und den Mount Cook zu frühstücken.

Dann sind wir weiter zum Mount Cook Village gefahren.



Nachdem sich Oda dort die Bestätigung geholt hat, dass die Lawinengefahr beim Anstieg zur Muller Hut noch zu groß ist, wurde dieser Plan verworfen. Stattdessen haben wir erstmal einen Ausflug zum Tasman Lake gemacht und haben uns über die übrig gebliebenen Eisschollen gefreut. Dieser Gletschersee wird vom größten Gletscher Neuseelands gespeist.



In der Mount Cook Area gibt es nicht viel: Mt Cook Village, Straße und Parkplatz Tasman Lake und ein Doc Campingplatz kombiniert mit dem Parkplatz für den Hooker Lake. Dort sind wir schließlich hin gefahren, um hier später zu übernachten. Leider zog der Himmel sich zu, dennoch haben wir an den Aufstieg zu den Sealy Tarns gemacht. Zwei kleine Seen auf dem Weg zur Muller Hut ( unterhalb der Lawinengefahr) und mit atemberaubenden Ausblicken auf den Gletschersee Hooker Lake, den Muller Lake sowie in die Mt Cook Area.
Es ist krass, wie weit die Gletscher geschmolzen sind. Sie lassen steinerne steile Leere zurück.



Keas haben uns oben empfangen, während die Sonne sich für uns aus den Wolken geschält hat. Wir haben die tolle Aussicht lange genossen. Voller guter guter Laune sind wir dann abgestiegen.